Untertitel oder Synchronisation: Was eignet sich besser für Ihr Video?

Es ist noch gar nicht so lange her, dass englischsprachige Menschen Content mieden, der nicht in ihrer Muttersprache zur Verfügung stand. Man ging ihm vielleicht nicht aktiv aus dem Weg, aber links liegen gelassen wurde solcher Content doch. Das ist inzwischen ganz anders.

Jetzt kann eine fremdsprachige Produktion problemlos zum Beispiel einen Oscar gewinnen oder die Abo-Zahlen von Netflix in die Höhe treiben. Einzige Voraussetzung: Die Story muss das englischsprachige Publikum erreichen. Und dafür gibt es vor allem zwei Wege: Untertitel und Synchronisation.

Einige kulturelle Schwergewichte haben es geschafft und über Untertitel oder in synchronisierter Form neue Zuschauer in englischsprachigen Ländern gewonnen. Bei Video-Content für englischsprachige Zielgruppen stellt sich immer wieder dieselbe Frage: Soll ich Untertitel einfügen? Oder mich für ein Voiceover entscheiden?

Gehen Sie nach Ihrer persönlichen Präferenz, lautet die kurze Antwort. Jeder Weg hat seine Vor- und Nachteile.

Untertitelung

Das ist der Weg, für den sich in letzter Zeit viele entscheiden. Es ist geradezu ein Trend im Bereich des Video Captioning – Studien zeigen, dass Untertitel gern genutzt werden, sogar wenn die Person die Sprache des Videos eigentlich beherrscht und auch keine Hörprobleme hat.

Natürlich sind Untertitel dann am effektivsten, wenn sie gut gemacht sind. Squid Game war viel in der Presse. Zum einen, weil die Serie so beliebt ist, aber durchaus auch, weil die Untertitel absolut kein Meisterwerk sind. Manchen zweisprachigen Zuschauern, mit Koreanisch- wie auch Englischkenntnissen, fiel auf, dass einige Untertitel falsch wiedergeben, um was es geht. Vor allem dort, wo der Dialog im Film schwierig zu übersetzen ist.

Auch das ist ein Thema: Content überschreitet zunehmend Landesgrenzen. Damit steigt der Bedarf an untertitelten Inhalten – und damit die Nachfrage nach talentierten Übersetzer:innen. Die wachsende Nachfrage jedoch hat – verstärkt durch die „Great Resignation“ etwa in den USA – dazu geführt, dass es nicht leicht ist, Top-Talente für diese Jobs zu gewinnen. Produktionsfirmen haben also die Wahl, entweder für sehr gute Übersetzungsqualität viel mehr als geplant auszugeben, oder Kritik für Untertitel dürftiger Qualität einzustecken.

Voiceover/Synchronisation

Einige Firmen entscheiden sich für Voiceover statt Untertiteln. Für sie ist ausschlaggebend, dass die Zuschauer der Handlung besser folgen können, wenn sie sich nicht auf die Untertitel konzentrieren müssen. Ihrer Meinung nach gehen die Zuschauer so besser mit,

vor allem in Passagen mit schnell geführten Dialogen, oder wenn Charaktere durcheinanderreden. Emotionen zu hören statt Text mitzulesen, bietet ein intensiveres Erlebnis.

Das Problem? Es ist zwar möglich, Voiceovers synchron mit dem Dialog zu legen, bei der Lippenbewegung hört es jedoch auf. Mit anderen Worten: Man hört einen Dialog, sieht aber, dass die Schauspieler gerade etwas anderes sagen. Das war schon immer so, und ist quasi ein Running Gag beim Thema fremdsprachiger Filme, der immer wieder auftaucht – bei The Spectator ebenso wie bei den Simpsons – und der sogar dazu geführt hat, dass versucht wird, mittels KI die Synchronisation weniger offensichtlich zu machen.

Eine weitere Hürde: die hohen Kosten von Voiceover. Für Untertitel braucht es ein bis zwei Fachkräfte pro Projekt. Je mehr Leute in einem Video mitmachen, desto mehr Sprecher braucht man. Ein Sprecher kann durchaus mehrere Rollen übernehmen (bei Zeichentrickfilmen ist das gang und gäbe), aber Fakt bleibt, dass ein knappes Budget hier keine großen Sprünge erlaubt.

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Untertiteln oder synchronisieren – was ist in Ihrem Fall besser?

Um die Vor- und Nachteile ging es gerade weiter oben. Was speziell für Ihr Projekt besser ist, hängt von mehreren Faktoren ab:

Budget: Bei knappem Budget sind Untertitel die kostengünstigere Lösung.

Zweck und Ziel: Voiceover eignet sich besser, um Emotionen zu transportieren. Für ein Werbevideo also die bessere Option. Bei einem Lehr- und Lernvideo für Mitarbeitende in anderen Ländern ist es wichtig, dass die Zuschauer den Inhalt verstehen. Dass die Stimme des Sprechers motivierend wirkt, ist eher nachrangig. In diesem Fall reichen Untertitel.

Zielgruppe: Untertitel sind für die meisten Zuschauer gut zu bewältigen. Wenn Ihre Zielgruppe nicht lesen kann oder Schwierigkeiten damit hat – kleine Kinder oder Menschen mit Sehstörung etwa –, ist unter Umständen eine Synchronisation besser.

Zielland: Jedes Land hat seinen eigenen Umgang mit der Übersetzung von Video-Content. Manche kennen nur die Synchronisation, andere nur Untertitel, wieder andere kombinieren beides. Orientieren Sie sich bei der Wahl zwischen Untertiteln und Synchronisation an den Gepflogenheiten in den Ländern, die Sie im Blick haben.

 

Es gibt beim Thema Untertitel versus Synchronisation immer zwei Meinungen. Das darf auch so sein, denn jeder Weg hat seine Vor- und Nachteile. Die Frage ist nicht, welcher dem anderen überlegen ist, sondern was in Ihrem konkreten Fall besser geeignet ist.

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